Die Geschichte der IG4 geht Hand in Hand mit der "Krise" im Forum der IGSK (Interessengemeinschaft für STRATO-Kunden) im August 2000:
Im "Allgemeinen Forum" der IGSK brodelt es. Die STRATO Medien AG ist kaum mehr ein Thema, vielmehr werden, jedoch ohne weiteren Tiefgang, Diskussionen um KB-Mitglieder (KB = Kundenbeirat der STRATO Medien AG), deren Geschäftsmethoden, Forums-Autoren und Forenleitung geführt.
Die sehr emotional geführten Gespräche konzentrieren sich auf den Chat #IGSK. Überaus persönliche Angriffe, Beleidigungen, Spekulationen, unfaire Beiträge von vielen Autoren folgen. Der Begriff "subversive Elemente" etabliert sich.
01.08.2000 Ein Autor namens Gerd Ulmer fordert in einem Beitrag, Personalien und Inhalte der IGSK neu zu überdenken, was eine rege, zum Teil aber unsachliche Diskussion nach sich zieht. Versuche, die Stimmung im Forum zu beruhigen, scheitern.
03./04.08.2000 "GENIAL IV" (Anmerkung: "GENIAL" ist eine sowohl provokative, wie auch umstrittene fortlaufende Sammlung von mit Quellenangaben versehenen Zitaten und Beiträgen diverser Autoren) wird gepostet und später gelöscht.
Die nachfolgende Diskussion wird mehr als nur kontrovers geführt.
04.08.2000 Der Forenleiter kündigt ein konsequentes Durchgreifen bei sachfremden Postings, insbesondere Diskussionen über Personen, an. Es werden im Verlauf des Abends schätzungsweise über 80 Beiträge kommentarlos gelöscht.
Den Lesern werden die bisherigen Betreuer des "Allgemeinen Forum" offiziell als "ausgeschieden" gemeldet, obwohl die Zusammenarbeit aus ungeklärten Gründen schon wesentlich früher endete.
Gerd Ulmer eröffnet ein Ausweichforum mit dem Namen "Exil-Forum der ehemaligen IGSK-Community", falls das "Allgemeine Forum" komplett deaktiviert wird.
Im "Allgemeinen Forum" werden ohne Begründung HTML-Tags deaktiviert und die "badword"-Liste erweitert. (Anmerkung: Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass viele ehemaligen bzw. stille "Leser" sich zu Wort melden. Das Forum klettert wieder auf Platz 2 der Top100 von Parsimony, rund 25.000 Pageviews an diesem Tag.)
Auf der Startseite der IGSK erscheint in einem Frame eine PHP/SQL-Fehlermeldung. Die Forenleitung beschuldigt ein (EX-)IGSK-Team-Mitglied, die Seite gehackt zu haben. Fachliche Begründungen wiederlegen dies.
05.08.2000 Weitere Beiträge werden gelöscht. Alte Nicks tauchen wieder auf. Als letzter „Offizieller“ des Hauses STRATO verabschiedet sich Cornelius Bartke (Strato-Monitor) aus dem "Allgemeinen Forum der IGSK". Die Wahl der IGSK-Führung wird vorgeschlagen. Der Webmaster der IGSK räumt Missverständnisse bei dem Begriff "Hack" der IGSK-Seite ein.
Im Laufe dieses Samstages schließen sich einige der als subersiv beschimpften Poster zusammen und suchten nach einem Lösungsweg. Um den Auswirkungen weiterer Einzelaktionen der IGSK aus dem Wege zu gehen, wird die Entscheidung getroffen, den Kunden der STRATO Medien AG eine Alternative zu bieten.
06.08.2000 Gespräche über Sinn und NichtSinn der IGSK, sowie Hack, Crack etc. beherrschen das "Allgemeine Forum", wobei die Zahl der Beiträge insgesamt stark abnimmt. Gerd Ulmers Exil-Forum ist ohne Beiträge in die Top100 von Parsimony geklettert. Die "badword"-Liste ist um "Reiz"-Begriffe und -Namen ergänzt worden.
Die ersten Vorschläge für die Gestaltung einer Homepage der IG4 gehen ein. Die Namensgebung der neuen Gemeinschaft wird heiß diskutiert. Letztendlich macht der Name „Interessengemeinschaft für Internetuser“, kurz IG4internetuser oder IG4, das Rennen.
07.08.2000 Die IGSK-Krise scheint ihren Höhepunkt überschritten zu haben. Thema im Forum: Umstrittene rechtsradikale Domains u.a. auch bei STRATO, sowie ein erneuter Versuch, im Chat einen gemeinsamen Konsens zu finden.
08.08.2000 Die IG4 geht online. Ziel ist es, eine Alternative zur IGSK zu bieten, die in der Vergangenheit viel bewegen konnte, deren Aktivitäten als Interessengemeinschaft für Kunden in den letzten Wochen jedoch stark abgenommen haben.
01.07.2001 Die IG4 löst sich von rein Strato-bezogenen Themen und geht mit einem bis heute einmaligen Projekt online: Hostwatch. Hierbei wird die Serverleistung kommerzieller und nicht-kommerzieller Provider gemessen. Hostwatch ist mit seiner Messmethode mittlerweile in Internetkreisen, nicht zuletzt bei den Hostern, anerkannt und zum Teil in deren
Marketingkonzepte integriert. Seit dem Projektstart konnte Hostwatch durch diverse Features erweitert werden.